Die heutige Strecke über Jaufenpass und Timmelsjoch sollte lange, und vor allem reich an Höhenmetern werden. Deshalb brachen wir bald nach dem Morgenessen auf. Wieder vor allem auf Radwegen, der Eisack entlang. Manchmal ein richtig schmales Tal, in dem nebst dem Radweg auch noch die Autobahn, die Eisenbahn zum Brenner und die Hauptstrasse sich den Platz teilen müssen.

Radweg an den Fuss des Jaufenpasses

Nicht überall war der Radweg so schön asphaltiert. Auch ein paar Kilometer Wald- und Feldwege waren dabei. Aber schlussendlich erreichten wir Gasteig, die letzte grössere Ortschaft vor dem Jaufenpass, ohne Plattfuss oder andere irgendwelche Probleme. 

Am Jaufenpass

Den Jaufenpass kannte ich schon von früheren Fahrten (Vor der Zeit von Strava). Eine fast langweilig gleichmässige Steigung bis hinauf auf die Passhöhe. Manchmal sieht man durch den Wald ins Tal hinunter. Für den Fotoapparat wird es erst oberhalb der Waldgrenze interessant. Der Pass scheint zu dem bei den Motorradfahrern ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. Auch Sportwagen, auffällig viele Porsche darunter, genossen den heutigen, schönen und immer noch recht warmen Tag. 

Jaufenpass

Ich halte mich nicht lange auf der Passhöhe auf, sondern fahre nach dem “Passfoto” zügig hinunter in Richtung St. Leonhard in Passeier. Unsere Tourenleitung wollte allerdings nicht, dass wir ganz hinunter fuhren, sondern gab uns für das Mittagessen noch eine kleine Zwischenrampe, etwas obendurch und mit schönem Ausblick auf die Täler unter uns.

Ausblick beim Mittagessen

Nach der Verpflegung ging es dann kurz steil hinunter, zurück auf die Passstrasse zum Timmelsjoch. Auch diese Strasse kannte ich noch von einer früheren Fahrt her, hatte sie aber eher in schlechter Erinnerung, zum Beispiel wegen Baustellen. 

Doch heute bekam ich einen ganz anderen Eindruck von der Strasse. Recht guter Belag, teilweise ganz neu. Auch die Aussicht über die Täler und an die anderen Berggipfel überraschte mich immer wieder. 

Am Timmelsjoch

Mit gut 20 Kilometern Auffahrt und etwa 1400 Höhenmetern ist auch sie sehr lange. Doch die steilen Rampen wechseln immer wieder ab mit etwas flacheren Stücken. Ich fand diesen Aufstieg, auch wegen des Panoramas schöner als die Auffahrt auf den Jaufenpass. 

Einer der Teilnehmer wusste beim Nachtessen noch zu berichten, dass die Passstrasse ziemlich genau vor 50 Jahren eröffnet wurde. Dies nach etwa 100-jähriger Bauzeit. Da wurden für die 18 Tunnels der Fels noch von Hand ausgebrochen und die Steine für Stützmauern manuell zurecht gemeisselt. Viele Tausend Arbeiter sollen da ihre Beschäftigung gefunden haben. Zudem verhinderten die beiden Weltkriege, verschiedene politische Probleme zwischen Österreich und Italien und zuletzt auch noch das Wetter wie frühe Wintereinbrüche, eine schnellere Fertigstellung dieser Hochalpenstrasse. 

Timmelsjoch

Auch hier oben hielt ich mich nicht lange auf. Denn heute Nachmittag, war es hier auf 2500 Metern über Meer doch schon recht kühl. Auch während der Abfahrt vermochte die herbstliche Sonne bereits nicht mehr die Täler zu erreichen.

Nach der für heute letzten, nennenswerten Gegensteigung, dem Aufstieg zur Mautstation, wollte ich doch noch einen Blick auf die Ötztaler – Bergwelt werfen. Die Mautstation wurde übrigens zu einem Museum rund um den Ötzi aufgepeppt.

Ötztaler Alpen

Danach ging es hinunter durch einige Spitzkehren, Gallerien, durch kleiner Dörfer, bis Sölden, wo wir für diese Nacht einquartiert sind. 

Diese heutige Fahrt brach bei mir wieder einmal einen Rekord. Seit meinem letzten Rekord an Höhenmetern, etwa 3300 an einem Tag, sind nun mittlerweile über acht Jahre vergangen. Heute waren es gemäss dem GPS immer 3552 Höhenmeter. 

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Dieses Weblog am 16.09.